Kulturpreis Silberdistel

Der Anerkennungspreis von Kultur Simplon Süd wird an Personen und Institutionen verliehen, die im kulturellen oder im öffentlichen Bereich auf der Simplon Südseite Besonderes geleistet haben.
Der Preis besteht zur Zeit in Form einer Silberdistel als sorgfältige Radierung vom Kunstmaler Uli Wirz, Brig. Das Bild stellt eine Silberdistel dar, wie sie sowohl am Simplon wie auch in Zwischbergen anzutreffen ist. Gesamt wurden 7 nummerierte und signierte Abzüge bestellt. Diese Silberdistel ist inzwischen auch das Signet der Kulturvereinigung für Korrespondenz und Internet.
Klaus Arnold, 1. August 2016

Anlässlich der Jubiläumsfeierlichkeiten 700 Jahre Simpilu wurde hier auf dem Dorfplatz das Freilichttheater „Miis Simpilu, geschtär – hiitu“ und letztes Jahr, wir haben es noch alle in bester Erinnerung, wurde „U Hampfluta Simpilärhäärd“ aufgerührt. Beide Theater entstammen der Feder von
Klaus Arnold.
Letzten Sommer war der Dorfplatz für Wochen das Herz des Simplons. Der Dorfplatz war Treffpunkt, er pulsierte, er lebte, ja,
für uns Akteure war er für Wochen Lebensmittelpunkt.
Darum will ich jetzt dem Dorfplatz das Wort erteilen, er soll die Laudatio halten. Er kennt die Details, die Flüstertöne, ja vielleicht sogar das Intime..
Dorfplatz
Lieäbi Awäsundi. Às eert mich, dass iär ew alli hiä gitroffu heit. Ich pchennu ds Doorf, sit äs ds Doorf git. Ich pchennu jedä und jedi, wa hiä im Doorf uifgwagsu ischt, ich weiss alls. Hiitu will ich abär nur du Kulturpriisträgär, du Klaus Arnold vorstellu. Klaus, ich ärinnru mich no sehr guät, an diini Toif, diini 1. Kommunion und d Firmig. Ich gsee, wiä dui als chleinä Knirps d Rälla gschwungu hescht, und wiä dui im 8. Schuäljahr als Hoiptmangi in där traditionellu Uniform mit Stolz du Sebil hochghaltu hescht und einum old dum andru oi eis ubär ds Hinra gä hescht, willsch zlang grällu hent.
Spätär hescht dui ds Leerärseminar in Sittu psuächt. Duä het mu dich hiä nimmä regulmässig agitroffu. In dinär Strum und Drang Ziit, hän ich hiä oi Sachä und Bigäbuheitä gsee, va denä dui uf där Doorfplattu dum Kamil und där Ortas (dinä Eltru) nigs värzelt hescht. Ja, und wenn iär jetzt meinät, ich plaprä jedäs Gheimnis uis, de het jär ew girrt. Ich pchennu u huiffu Gheimnis. Klaus häb nit Angst.
Klaus, dui bischt oi Presidänt und u schuppu Jahr Mitglid vam Chirhuchor gsii. Jedä Sunntag bischt knapp vor dä achtä in di Prob gangu, siä, schreckli miädä. Ich hä mich mängsmal gfrägt, warum bischt ubärhoipt uf di Dorfplatta gangu, äs het där schich doch nit gloont ga zliggu. Abär äbu.
Spätär bischt du bi jedum chirchlichu und wältlichu Alass mit där Muisiggsellschaft Bleiku als Gründungsmitglied, als langjäärigä Aktuar, und spätär als Väreinspräsidänt uifmarschiärt. Als värdiänts Aktivehrumitglid und als Gönnär wirscht du dä Bleiku immär värbunnu bliibu. Di Bleikä weiss das z schezu.
Bi Heimattagigä und Fäschtalääs bischt dui immär därbii, als Organisator, als Hälfär und als Mitfiirundä. Zu jedär Tages- und Nachtziit triffu ich dich hiä a, wiä in dä Sturm- und Drangjahru.
Nah där Neugstaltig vam Dorfplatz, hescht dui dich sehr starch fär du Värei Kulturplatz und di Büünä hiä uf dum Platz igsetzt.
So sind de die zwei Friiliächttheatär Miis Simpilu, geschtär – hiitu zur 700 Jaarfiir va där Gmeind Simplon Dorf und 2015 U Hampfluta Simpilärhäärd entstannu. Beid Friiliächttheatär sind vam Klaus in minuziösär, sorgfältigär Arbeit reschärschiärt, gschribu und vorbäreitut wordu. Beid Theatär sind im Simpilärdialäkt gschribni und uifgfiärt wordu. Hiitu tarf mu uiswärts widär ischä Dialäkt redu. Äs ischt sogar widär inn, Dialäkt zredu. Wiär wärdä daana dum Bärg oi nimä uisglachät.
D Sprach ischt sichär d Urquella jedär Kultur. Jedä Dialäkt ischt Identität, ischt Heimat, ischt Kultur. Klaus durch die zwei Theatär hescht dui un grossä Bitrag zär Ärhaltig va iischär Sprach, iischär Identität, iischär Heimat und iischär Kultur gleischtut. Mit Stolz terfund dSimpilär widär iru Dialäkt redu.
Ich hoffu, denu wundärschön Dialäkt noch lang hiä uf dischum Platz z keeru. Wer nu värgisst, soll ab und zuä d Sprach und die Gschicht chu losä, wa ich umgä va dischä altu Muiru z värzellu weiss. Die Gschichtä, wa mich zunumu einmaligu Bigägnigsort, zu Zentrum, zum Häärz vam Doorf machund. Näbscht där Sprach hescht dui Klaus in dinä Wärch oi die Gschicht vam Doorf und dum Simplon där Bivölkrig nechär prungu. Ich bi ubärziigt, ja ich weiss sus, dass das diini beschtu Lektionä gsii sind, wa dui als Leerär je kä hescht. Grad ds letschtjäärig Theatär, U Hampfluta Simpilärhäärd , ischt fär mich ds grescht und schönscht Äreignis gsii, wa ich hiä in mim sehr lengu und interessantu Läbä ärläbt hä.
Ew ischt kei Uifwand zvill gsii. Ich hä so richtig uifgläbt. Noch niä hän ich sovil Bsuächär us där Neechi und Färni gseh. Noch niä hets hiä so un grossi Fäschtstimmig gä. Äs ischt eifach hibsch gsii. Einmalig is gsii. Immär widär keer ich sägä, wiä flotz, wiä nachhaltig das Theatär gii ischt.
An dischär Stell, tarf ich dum Autor, dum Klaus Arnold, dum Regisseur, dum Willi-Franz Kurth us grossus Lob, und grossä Dank uissprächu. Ich will abär oi all denä daichu und gratuliäru, wa hiä uf dischum Platz gschaft, giäbt, gsungu und Theatär gspilt hent. Ja oi denä, wa hiä dischpitiärt, gschtrittu, und schliässli dum Theater zu dem grossu Ärfolg värholfu hent.
Ich danku all denä, wa mich hiä uso hend la uifläbä, mich fär un Summär zum Zentrum, zum Härz va Simpilu gmacht hent. Gfüült hän ich mich - waarschinli is oi uso gsii - wiä där Wältmittulpunkt.
Jetzt abär gibu ich ds Wort widär dum Gabriel.
Gabriel
Klaus, die KVSS verleiht den Kulturpreis Personen, die im kulturellen oder im öffentlichen Bereich auf der Simplon Südseite Besonderes geleistet haben. Du hast Grosses geleistet. Du hast Kultur gemacht, du hast dem Dorf und allen Besuchern die Geschichte des Dorfes nähergebracht, du hast viel zur Erhaltung des Simpilär Dialektes beigetragen. Wir werden nicht mehr ausgelacht.
Mit grossem Respekt schaute man auf unser kleines Dorf. Wir durften uns neben die grossen Veranstaltungen zur 200 Jahre Zugehörigkeit des Wallis zu Eidgenossenschaft stellen. Ja, Simpilu darf sich sehen lassen.
Das ganze Dorf wurde belebt. Dass ein Dorf lebt, leben kann, muss es seine Geschichte kennen, braucht es Brauchtum, Kultur, Identität und seine Sprache. Klaus in diesem Sinne hast du deinen Beitrag geleistet, hast dem Dorf etwas Grosses gegeben. Mit Stolz und grosser Dankbarkeit überreicht dir jetzt der Präsident der KVSS, Escher Gregi, den Kulturpreis die Silberdistel.
Übergabe der Silberdistel am 1. August 2015 auf dem Dorfplatz in Simplon Dorf. Simplon Dorf 2015 Laudator Rittiner Gabriel
Erich Jordan, 24 September 2011

Zum vierten mal in der Vereinsgeschichte der Kulturvereinigung Simplon Süd wurde am 24. September 2011 der Anerkennungspreis "Silberdistel" verliehen. Die Wahl des Vorstandes fiel einstimmig auf Erich Jordan. Er wurde am 05. März 1957 in Simplon Dorf geboren. Als Hüterbub auf dem grossväterlichen Betrieb kam er in seiner Jugendzeit mit der Berglandwirtschaft in Kontakt. Diese Tätigkeit öffnete ihm die Sinne für Natur, Landschaft und Bevölkerung am Simplon. Erich Jordan ist ein waschechter Simpilär und spricht einen unverfälschten Simpilärdialekt. Er beschäftigte sich schon in jungen Jahren mit der Geschichte und Kultur der Simplon Südseite.
Nach der Primar- und Sekundarschule besuchte er zwei Jahre das Kollegium in Brig. Dann entschied er sich für die Lehre als Chemielaborant. Heute ist er in der Lonza als Teamverantwortlicher im Bereich Analytik tätig.
Bereits 1985 hat Erich sein erstes Buch mit dem Titel "Einheimische erzählen aus Volkstum und Überlieferung" herausgegeben. Er schreibt darin 200 Erzählungen im Dialekt nieder, wie sie von seinen Gewährspersonen erzählt wurden. Er berichtet vam Aabusitz, vam Abärgloibu, vam Antheiss, vam Boozu, vam Buichu, vam Burattu, va dä Ggottwääriginu in dä Chnublu, uf Figinu und Zwischbäärgu, vam Graazu, vam Hafuschtälu, vam Huisu und Wonä und va hertä Ziitu, va Inschriften in dä Hiischär, va dä Puirureglu, vam Rällu, va dä Schneewägär, vam Wälschleeru im benachbarten Ossola und vielem mehr.
Die Dialektschreibung von Erich Jordan hat grosse Aufmerksamkeit und sehr guten Anklang gefunden. Im Buch von Christian Schmid-Cadalbert, mit der Überschrift „Schwyzertütschi Dialäktschrift" das 1986 erschienen ist, findet der geschriebene Dialekt von Erich eine besondere Würdigung. Diese Anerkennung führte ihn zu Vorlesungen nach Hinterrhein, Davos, Chur, Zürich und auch das Radio DRS 1 sendete seine einheimischen Verse.
1992 hat er zusammen mit 19 Autoren eine Anthologie mit dem Titel „Ubär alli Grenzà" verfasst. In dieser Sammlung von ausgewählten Texten, hat er seinen Beitrag mit neun Mundartgedichten eingebracht.
2006 folgte sein grösstes Werk. Es trägt die Überschrift "Orts- und Flurnamen Simplon Süd". Über 3500 Orts- und Flurnamen lassen über ein Register und Karten die Örtlichkeiten auffinden. Das sind Gebäude, Dörfer, Gärten, Äcker, Weiden, Matten, Wälder, Bäche, Seen, Felsen, Berge, kurzum für alle Örtlichkeiten zwischen dem Simplon Pass und der Landesgrenze hat Erich, dank beharrlichen Nachforschungen und vielen Befragungen bei Gewährspersonen einen Namen gefunden.
Hinter diesem gigantischen, einmaligen Werk stecken 15 Jahre intensive Fleissarbeit, unzählige Feldbegehungen, Fotoaufnahmen, Kontakte und Gespräche bei Gewährspersonen, Instanzen und Behörden sowie eine langjährige, genaue Aufarbeitung der Datensammlung.
Sicher ist dies nicht sein letztes Werk. Wir sind gespannt mit welcher Überraschung er als nächstes an die Öffentlichkeit tritt.
Josef Sarbach, 29. September 2007

Pfarrer Josef Sarbach wurde am 27. April 1933 in Visp geboren. Nach der Primarschule besuchte er das Kollegium in Brig und trat anschliessend ins Priesterseminar in Sitten ein. Am 18. Juni 1961 wurde Josef Sarbach in Sitten zum Priester geweiht. Zwei Wochen danach feierte er Primiz in Visp.
Seine Stationen als Seelsorger führten ihn nach Naters, Ems, Visperterminen, Leuk-Stadt. Seine letzte Pfarrei war Simplon-Dorf. Mit viel Ausdauer hat er auch noch im vorgerückten Alter all die kirchlichen Feiern würdevoll gestaltet.Er hatte aber auch wachsames Auge für die Pflege der sakralen Einrichtungen und Gegenstände und hat im Stillen vielem die erforderliche Pflege und Instandstellung zukommen lassen.
In seinen Pfarreien verwirklichte Pfarrer Sarbach bei Bauten und Restaurierungen von Kirchen und Kapellen nachhaltige Werke. Nebst seinem grossen Einsatz für kirchliche, seelsorgerische und pädagogische Dienste, bleiben auch seine vielseitigen Talente nicht verborgen. Seinen Einfluss für Kunst und Kultur konnte er in kantonalen und pastoralen Kommissionen einbringen.
Als besondere Hobbys pflegt er, auf professionellem Niveau, das Fotografieren und die Beobachtung der Himmelskörper.
Fotografisch verstand er auch Abhandlungen aus dem täglichen Leben festzuhalten, wie beispielsweise den
Abbruch der „Burg“ und die Sanierung des Dorfplatzes mit dem Bau der darunter stehenden Parkgarage in einer eindrucksvollen Power Point-Präsentation. Mit seinem gesunden Urteil hat er auch nicht zurückgehalten, wenn es der Amtsschimmel gar zu bunt trieb und Initiative von Gemeinde und deren Verantwortlichen zu verhindern drohte.
Pfarrer Josef Sarbach wusste mit seiner Sternenkenntnis ebenso zu begeistern wie auch auf spezielle Pflanzen aufmerksam zu machen, an denen man sonst achtlos vorbeizieht. Sein Kunstverständnis für das Sakrale hat er in Simplon Dorf mit dem Bau der Rosenkranzstationen entlang der „Hejistrasse“ und der Restauration der Bleiken-Kapelle unter Beweis gestellt.
Seine besonderen Verdienste brachten ihm in Visperterminen und Leuk-Stadt das Ehrenburgerrecht ein.
Die vielseitige Schaffen von Pfarrer Josef Sarbach ist auch der Kulturvereinigung Simplon Süd aufgefallen. Mit berechtigtem Stolz übergab sie ihm an der GV vom 29. September 2007, im Stockalperturm in Gondo die Silberdistel.
Klaus Aerni, 28. September 2002

Prof. Klaus Aerni wurde 1932 in Hasle-Rüegsau im Emmental geboren. Während seiner Ausbildung zu Primar- Sekundar- und Mittelschullehrer belegte er Auslandsemester an der Sorbonne in Paris, Hauptfach Geografie, Nebenfächer Geologie und Geschichte. 1972 erschien seine Habilitationsschrift «Die Passwege Gemmi, Lötschen und Grimsel – Topographie, Teichographie und Geschichte der Weganlagen».
Während seiner Tätigkeit als ordentlicher Professor am Geographischen Institut der Universität Bern verfasste er wichtige Arbeiten zur Fachdidaktik Geografie und zur Kulturgeografie der Schweiz. 1982–1983 wirkte er als Gastprofessor an der University of Whitewater, Wisconsin. 1984 wurde er zum korrespondierenden Mitglied des Arbeitskreises für genetische Siedlungsforschung in Mitteleuropa ernannt. Von 1984–2003 war er Programmleiter des Inventars historischer Verkehrswege der Schweiz. Zusammen mit einem Team aus Geografen, Historikern und anderen Experten ist unter seiner Leitung in den zwanzig Jahren im Auftrag der Bundesbehörden das Inventar der historischen Verkehrswege der Schweiz (IVS) entstanden. Aerni hat sich vor allem um die Wege im Oberwallis gekümmert. Er ist sie alle abgewandert - mit grossem Engagement für Land und Leute. Der gebürtige Emmentaler kennt die alten Oberwalliser Wege und ehemaligen (Kriegs-)Routen besser als seine eigene Westentasche.
Um dem umfangreichen wissenschaftlichen Inventar einen praktischen Nutzen zu geben, schlossen sich die Bearbeiter des IVS im Rahmen der Universität Bern in der Organisation ViaStoria zusammen (www.viastoria.ch). Ihr Ziel ist es, verschiedene historische Routen als Wander- und Kulturwege bekannt zu machen. Uns Simpilern ist die Via Stockalper bestens bekannt. Sie ist das Rückgrat des Ecomuseums Simplon und ist mit tatkräftiger Unterstützung des IVS und von ViaStoria entstanden. Für den Simplon war es mehr als glückliche Fügung, das Prof. Klaus Aerni 1991–1999 selbst als Präsident der «Stiftung Simplon – Ecomuseum und Passwege» übernahm. Er amtete mit viel Umsicht und Energie und hat wesentlichen Anteil an der Projektierung und Realisierung des Stockalperweges, dem Nerv des Simplon Tourismus.
Prof. Klaus Aerni interessiert sich aber nicht nur für die Geschichte und Geografie des Simplons, sondern vielmehr für die Bewohner am Weg und deren Kultur. So ist er immer noch sehr aktives Mitglied der Kulturvereinigung Simplon Süd und steht uns jederzeit mit Rat und Tat zur Verfügung.
Das vielseitige Schaffen und sein Engagement für die Simplon Südseite ist auch den Verantwortlichen der Kulturvereinigung Simplon Süd aufgefallen. Mit berechtigtem Stolz übergaben ihm die Mitglieder an der GV vom 28. September 2002, in Gondo die Silberdistel.
Josef Rittiner, 30. Mai 1993

Zum ersten mal seit Bestehen der Kultur-vereinigung Simplon Süd wurde am 31.05.1993 der Anerkennungspreis an eine Persönlichkeit verliehen, welche sich im kulturellen wie auch im öffentlichen Bereich der Simplonsüdseite verdient gemacht hat.
Die Wahl des Vorstandes fiel dabei ein-stimmig auf Joseph Rittiner. Er war die treibende Seele der Kulturvereinigung bei der Gründung und in den Aufbaujahren des Vereins.
Joseph Rittiner war nach dem Abschluss seiner Studien anfänglich als Lehrer in seinem Heimatdorf Simplon Dorf tätig, ehe er dann während dreier Jahrzehnte das Amt als Posthalter versah. Der Gemeinde stand er nach vier Jahren Gemeinderat während zwölf Jahren als Gemeindepräsident vor. In seine Amtszeit fielen die ersten Verhandlungen mit der Kraftwerkgesellschaft EES zur Nutzung der Wasserkräfte, was für die Gemeinden Simplon und Zwischbergen wirtschaftlichen Aufschwung bedeutete. Der Kauf der ersten gemeindeeigenen Schneefräse sowie der Bau des Schulhauses anfangs der 60er Jahre sowie der Bau der ersten Flurstrasse zählen ebenfalls zu den Meilensteinen seiner Amtszeit. Die Gründung des Verkehrsvereins und die jahrelange Führung der Raiffeisenkasse waren weitere Leistungen im Dienste der Öffentlichkeit.
Die grössten Verdienste des Preisträgers waren aber im kulturellen Bereich. Dem Kirchenchor stand er während 40 Jahren als Dirigent vor. Als im Jahre 1965 die Musikgesellschaft «Bleiken» gegründet wurde, zählte Joseph Rittiner zu den Initianten und wurde denn auch zum ersten Gründungspräsi-denten gewählt.
Kultur gelebt hat er aber auch in manch anderem Bereich. Durch unzählige Dorfführungen, zahlreiche Zeitungsartikel und fundierte Vorträge zum Thema «Simplon» hat er die Region weit über ihre Grenzen einem breiten Publikum bekannt gemacht.
Nicht das Verdienen stand beim Geehrten im Vordergrund, sondern das Dienen.